[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der Streit mit dem Frost und der Sonne

Ein Mann ging einmal seines Weges und sah am Wegrande drei Menschen sitzen: zwei Männer und eine Frau. Im Vorübergehen sagt er: »Gelobt sei -«, und geht seines Weges weiter.

Die drei blieben sitzen und fingen an sich zu streiten. Der eine sagt: »Das hat er zu mir gesagt!« Der zweite: »Das hat er zu mir gesagt!« Der dritte: »Das hat er zu mir gesagt!« Da riefen sie hinter ihm her: »Warte!« Sie laufen ihm nach. Als sie ihn eingeholt haben, fragen sie: »Zu wem hast du gesagt, Gelobt sei - ?« Der Wanderer: »Das habe ich doch zu allen gesagt.« Die drei: »Nein, nur zu einem! Denn du hast es doch nur einmal gesagt!« Jener denkt nach und sagt: »Dem Spitzhut da.« Darauf sofort der andere Mann: »Na gut, dafür werde ich dich zu Tode frieren lassen!« Das war nämlich der Frost. Die Frau sagte: »Dafür werde ich dich zu Tode brennen!« Das war nämlich die Sonne. Der Spitzhut aber war der Wind, und der sagte: »Fürchte die beiden nicht, Menschlein, ich werde dir helfen.«

Sofort begann der Frost es frieren zu lassen. Der Wind jedoch tat nichts und blies kein bisschen. Da wurde es dem Frost zu viel, es immer nur frieren zu lassen, und er hörte auf. Danach begann die Sonne zu brennen, aber da fing der Wind an zu blasen. Wenn es auch noch so heiß wird, sobald der Wind bläst, kann der Mensch sehr angenehm leben.