[swahili, "Geschichte, Legende"]

Wie ein Finne nach Amerika reiste

Ein Mann träumte so sehr davon nach Amerika zu fahren. Aber wie sollte er nur dort hinkommen. Er war ja so bettelarm. Irgendwie musste er es einfach schaffen. Vielleicht hätte er ja Glück. Und so reiste der Arme in eine große Stadt am Meer und er sah dort, das gerade ein großes Schiff nach Amerika aufbrechen wollte. Da ging er an Bord und dachte gemeinsam mit dem Steuermann nach, wie er ohne einen einzigen Pfennig in der Tasche mitfahren könnte. Der Steuermann schlug vor, das er sich unter dem Reisegepäck verstecke. »Wenn ich Dir einen Wink gebe, musst Du aber ins Meer springen!« Gesagt, getan. Der Steuermann versorgte den Armen mit Essen, damit er nicht verhungerte. Als sie in die Nähe von Amerika kamen, gab der Steuermann ihm ein Zeichen und der Arme sprang ins Meer. Da rief der Steuermann: »Hier ist ein Mann im Meer!« Die Besatzung wollte ihn retten. Doch der Mann meinte nur: »Bin ich schon so weit geschwommen, schwimme ich lieber weiter.« Man holte ihn trotzdem an Bord. Als sie in Amerika ankamen, verkündete der Kapitän alsbald: »Wir haben einen Schwimmer an Bord, mit dem nimmt es niemand auf!« Das hörte ein bekannter Meisterschwimmer. »Lass uns wetten, wer weiter schwimmt!« Sie beschlossen dann, am nächsten Morgen um die Wette zu schwimmen. Der Amerikaner war als Erster am Strand. »Weit und breit kein Finne zu sehen«, wunderte er sich. Nach einiger Zeit kam dann der Finne an den Strand. Er hatte eine kleine Schnapsflasche dabei, eine Dose mit Proviant und eine lange, lange Schnur mit einem kleinen Anker. »Was willst Du denn damit«, fragte der Amerikaner neugierig »Na wenn ich hungrig werde und es stürmisch ist, dann brauche ich doch einen Anker. Oder wie soll ich sonst essen?« Der Amerikaner erschrak. So weit wollte er doch gar nicht schwimmen. Und er gab auf. Nun bekam der Finne auch noch einen Batzen Geld als Gewinn. Da hielt ihn nichts mehr in Amerika. Er wollte zurück nach Finnland. Den Steuermann entlohnte er, wie es sich gehört.