[swahili, "Geschichte, Legende"]

Wie der Fuchs das Butternapf leer fraß

Einmal gingen der Fuchs und der Wolf gemeinsam einen Acker roden. Nach einer Weile hatte der Fuchs solche Lust auf die Butter, die sie als Proviant hatten. »Mein Nachbar hat Kinder gekriegt und ich bin als Pate zur Taufe eingeladen«, erzählte er dem Wolf und ging los. Statt zur Taufe ging er zum Butternapf und naschte kräftig. Als er zurückkam, fragte ihn der Wolf: »Welchen Namen hat das Kind denn bekommen?« »Anfang«, antwortete der Fuchs. Sie arbeiteten eine Weile still nebeneinander her. Dann wurde die Lust des Fuchses auf die Butter wieder so groß, das er zum Wolf sagte: »Ich bin bei einem anderen Nachbarn zur Taufe eingeladen und wieder soll ich Pate werde.« »Was schon wieder?« Der Fuchs ging und fraß wieder reichlich Butter. »Was für einen Namen hat das Kind bekommen«, fragte der Wolf ihn, als er zurückkehrte. »Mitte« »Ach!?« Sie hatten noch nicht lange gearbeitet, da hielt es der Fuchs nicht mehr aus: »Wieder ist bei einem Nachbarn Taufe und wieder soll ich Pate werden. Es ist schon ein wenig komisch.« »Und ich werde nie Pate«, bedauerte der Wolf. Der Fuchs ging und fraß auch noch den letzten Rest Butter. Zurückgekehrt fragte ihn der Wolf: »Und wie heißt das Kind?« »Schluss«, entgegnete der Fuchs. Als Fuchs und Wolf dann Mittagspause machten, war das Butternapf leer. Und die beiden beschuldigten sich gegenseitig, es getan zu haben. Da schlug der Fuchs vor, sich auf einen Felsen zu legen und auszuruhen. Dem Schuldigen würde die Butter schon aus der Schnauze tropfen. Als der Wolf eingeschlafen war, nahm der Fuchs das kleine Stück Butter, das er aufgehoben hatte und rieb dem Wolf die Butter unter die Schnauze. Dann legte er sich hin und stellte sich schlafend. Als der Wolf aufwachte, sah er die Butter unter seiner Schnauze und rannte so schnell er konnte, davon. Der Fuchs konnte sich vor Lachen kaum halten.