Wie aus dem heiligen Petrus die Haare ausgerupft wurden
Einstmals, als der Herrgott noch mit dem heiligen Petrus und dem heiligen Paulus auf der Erde wandelte, kamen sie zu einem Bauernhaus, wo gerade eine Hochzeit war. Der heilige Petrus hatte sich in den Kopf gesetzt, in dem Hause zu übernachten. Der Herrgott sagt: »Das geht schlecht aus! Die Hochzeitsleute sind betrunken, sie lassen uns nicht in Ruhe!« Der heilige Petrus - nein! Hier wird es lustig sein mit Musik. Und sie legten sich nieder, nachdem man ihnen in der Kammer ein Bett bereitet hatte. Der Herrgott hatte sich in die Mitte gelegt, der heilige Paulus an die Wand, aber der heilige Petrus ganz nach vorn, damit er die Musik besser hören könnte.
Da kamen die Hochzeitsleute in die Kammer und fingen an, Petrus die Haare auszurupfen. Der heilige Petrus sagt dem Herrgott nichts vom Haare ausrupfen, sondern fing an zu klagen, dass ihm kalt geworden wäre, er möchte gern in der Mitte liegen. Der Herrgott überließ ihm seinen Platz.
Da kommen die Hochzeitsleute wieder in die Kammer und sprechen leise: »Erst haben wir den Vorderen gerupft, jetzt wollen wir den in der Mitte rupfen!« Und wieder fingen sie an, den heiligen Petrus zu rupfen.
Der heilige Petrus sagte dem heiligen Paulus nichts vom Rupfen, doch fing er an zu klagen, dass ihm in der Mitte so heiß wäre, und er solle ihn doch an der Wand liegen lassen. Der heilige Paulus überließ ihm den Platz.
Und wieder kamen die Hochzeitsleute in die Kammer und sprachen leise miteinander: »Den Vorderen hier und den Mittleren haben wir schon gerupft, jetzt wollen wir den an der Wand rupfen!« Und wieder nahmen sie sich den heiligen Petrus vor und rauften ihm alle Haare aus. Deshalb ist auf den Bildern dem heiligen Petrus nur auf der Stirn ein Büschel Haare gemalt.