Von den Mädchen, die nicht hören wollten

Einige Mädchen hatten sich aufgemacht, um Rosinenbaumfrüchte zu sammeln. Auf dem Heimweg verirrten sie sich und gelangten schließlich zu einem Platz, auf dem zwei Gebäude standen. Das eine war ein wunderschönes Haus, besetzt mit glänzenden Perlen. Das andere war nur eine einfache Hütte. In der Nähe trafen die Mädchen auf eine alte Frau. Sie setzten sich zu ihr. Bald darauf sprachen ein paar von ihnen: »lasst uns in das Perlenhaus gehen!« Aber die Alte hielt sie zurück und warnte: »Bleibt lieber hier, dort wohnen Hyänen!« Aber die Mädchen ließen sich nicht beirren, nur eine einzige blieb zurück. Und alle, die in das Perlenhaus gegangen waren, wurden von den Hyänen gefressen. Das Mädchen, das bei der alten Frau geblieben war, wohnte einige Jahre bei ihr. Eines Tages bat es, nach Hause gehen zu dürfen. Da sprach die Alte: »Mein Kind, öffne diese Töpfe!« Das Mädchen tat, wie ihr geheißen, und fand in einem großen Topf ein sehr schönes Kind. Die Alte bereitete nun Wegzehrung und gab den beiden eine Hyäne und eine Krähe als Begleitung mit. Als das Mädchen zu Hause ankam, hießen alle sie willkommen, und das schöne Kind wurde sehr bewundert. Die anderen Mädchen des Dorfes sprachen untereinander: »Wir wollen uns auch aufmachen, um solche schönen Kinder zu bekommen.« Unterwegs trafen sie einen räudigen Frosch, der bat: »Kommt her und kratzt mich!« Doch sie wandten sich ab und meinten: »Schrecklich, wie kann man einen Frosch kratzen!« Nur ein Mädchen erfüllte die Bitte des Frosches. Daraufhin gab ihr dieser den Rat, die einfache Hütte zu wählen. Als die Mädchen bei der alten Frau angekommen waren, wollten sie sogleich in das Perlenhaus gehen. Die Alte warnte sie, doch ohne Erfolg. So wurden auch diese Mädchen Opfer der Hyänen. Nur die eine, die den Frosch gekratzt hatte, war geblieben und erhielt ihr Kind. Noch viele Mädchen kamen hierher, aber nur die bekamen Kinder, die den Wunsch des Frosches erfüllt hatten.