[swahili, "Geschichte, Legende"]

Sankhambi und der Duiker

Sankhambi war hungrig. Er strolchte herum und fragte sich, was er unternehmen sollte, um seinen Hunger zu stillen. Da sah er einen Duiker. »Hallo«, rief er ihm zu, »spielst du ein bisschen mit mir?«

»Ja«, antwortete der Duiker, »ich habe im Augenblick nichts zu tun.« Sankhambi schlug vor, mit dem Feuer zu spielen, und als der Duiker einverstanden war, entzündete er ein großes Feuer. »Wirf mich hinein«, forderte er den Duiker auf. »Nein«, meinte der, »das Feuer wird dich verbrennen. Wenn du unbedingt in den Flammen umkommen möchtest, dann spring selbst.« Sankhambi sprang, achtete aber darauf, dass er am Rand blieb, außerhalb der Reichweite der Flammen. Der Duiker merkte das nicht. »Oh, ich brenne, ich brenne«, schrie Sankhambi, »zieh mich schnell heraus.« Der Duiker rannte los, holte einen gebogenen Stock und zog seinen Gefährten aus den Flammen. »Jetzt bist du dran, ins Feuer zu springen«, sagte Sankhambi, »und wenn du brennst, ziehe ich dich auch heraus.« Der Duiker machte einen Satz und landete mitten im Feuer. »Ich brenne, Sankhambi, ich brenne«, schrie er laut. »Komm schnell und zieh mich aus den Flammen!« Aber Sankhambi lachte nur. »Du bist noch nicht gar«, sagte er. Der Duiker bat wieder: »Zieh mich doch heraus!« Aber Sankhambi erwiderte bloß: »Du bist noch nicht gar.« Schließlich war der Duiker geröstet. Sankhambi zog ihn aus dem Feuer und freute sich über die gute Mahlzeit.