[swahili, "Geschichte, Legende"]

Mein Land bearbeite ich

Weißt du, man sagt, es hätte früher einmal einen Herrn gegeben, der, so heißt es, einen Kutscher suchte. Und da war auch ein Kutscher, der einen Dienst suchte. Na also, so kamen diese beiden denn auch glücklich zueinander. Dieser übernahm den Dienst als Kutscher, und der Herr wurde mit ihm einig. Da befiehlt ihm der Herr: »Geh und schmiere ›alle Räder‹ gut mit Schmiere!« Na, der ging auch richtig hinaus und schmierte »den ganzen Wagen« gut ein mit Schmiere, wie es der Herr gesagt hatte. Darauf befiehlt der Herr: »Spanne das Viergespann vor!« Na, da spannte er die Pferde vor. Und zwar spannte er sie so vor: zwei Pferde an das eine Ende der Kutsche, zwei an das andere Ende.

Als der Herr herauskommt, um wegzufahren, sieht er, dass »der ganze Wagen« mit Schmiere eingeschmiert ist, auch die Sitze, das ganze Oberteil, alle Speichen! »Ach«, sagt er, »du Verrückter, warum hast du das gemacht?!« Er war herausgekommen, um loszufahren und sieht, dass die Pferde an beiden Enden des Wagens angespannt sind. »Ach, du Dummkopf!« sagt der Herr, »wie hast du denn die Pferde angespannt?«

»Ganz richtig, lieber Herr«, sagt der Kutscher, »du kannst nach vorne und nach hinten fahren, wie du es wünschst, du brauchst nicht zu wenden. Wenn du dorthin fahren willst, brauchst du nur diese Pferde anzutreiben, wenn aber dorthin, dann eben die anderen.«

»Ach zum Teufel, was bist du dumm!« sagt der Herr. Und dann sagt der Herr: »Du Blödian, sieh zu, dass du von meinem Lande verschwindest und dich hier nicht mehr blicken lässt! Weg! Mach, dass du fort kommst!«

Er ging fort und kaufte sich von irgendeiner Frau einen Sack voll Ackererde (der Kutscher, der die Stelle angenommen hatte). Da kommt der Herr angefahren. Doch der Kutscher hatte die Erde auf den Weg geschüttet. Na, nun harkt er da und eggt. Der Herr sagt: »Was machst du denn hier?«

»Ei, sieh, lieber Herr«, sagt der Kutscher, »ich habe mir Ackererde gekauft, nun bearbeite ich sie. Du, Herr, hast mir gesagt, ich solle mich auf deinem Lande nicht mehr blicken lassen, darum, o Herr, lass auch du dich hier nicht blicken und fahre nicht über mein Land!« Doch der Herr hat es eilig. Was soll er machen? Er sagt: »Wie du auf meinem Lande warst und einhergegangen bist, so tue es auch weiterhin. So kann wohl auch ich nun über dein Land fahren.«