[swahili, "Geschichte, Legende"]

Die Wassermelone

Hier in der Gemeinde Szamosszeg gab es einen fleißigen Bauern, der plagte sich mit hundertfünfzig Joch Land ab. Aber das Land des Bauern war mager. Schließlich überlegte er sich, was er damit machen könnte. Er hieß der alte János Filep. Er sprach: »Jetzt habe ich auf dem Vágás einen großen Acker. Von diesem Acker gebe ich jedem soviel, wie er bedüngen kann, im Sommer zur Nutzung!«

Alle waren auf ein großes Stück erpicht. Auch Lajos Ámi lief hin, er düngte ein Katasterjoch. Er baute von vorn bis hinten, von oben bis unten Melonen und Kürbis an. Aber auf dem Melonenfeld ging nur eine einzige Pflanze auf, haargenau in der Mitte. Wie er diese eine Pflanze anschaute und sieht, dass es bei allen ordentlich aufgegangen ist, wollte Lajos Ámi gar nicht mehr hingehen. Einmal kam der Feldhüter, ein armer Hinkefuß, mit Namen Istán Jakab.

»Du, Lajos, was willst du mit dieser Melone? Die Melone ist ja schon über den halben Acker gewachsen. Allerdings, ich habe daran nur einen Fruchtansatz gesehen, aber der entwickelt sich, wie mir scheint, sehr gut! Hacke mal diese Melone!«

»Geh doch, Freund, soll ich auf einem Katasterjoch eine Melonenpflanze hacken? Ich bin doch nicht verrückt, dass ich ein Katasterjoch behacke!«

»Na, also ich sage, komm mal und hacke diese eine Melone, denn die ist mehr wert wie all das andere!«

Ich ging also auch raus, schaute mir den Acker an. Ich sehe, die Ranke ist wunderschön grün und daran hing eine so große Melone, dass ich sie mit fünfundzwanzig Schritt abschreite, obwohl es erst der Fruchtansatz ist. Ich ließ - damit es schnell ging - das Feld behacken, was ich allein nicht konnte. Und damit sich die Melone nicht auf die Nachbarfelder ausbreitet, rief ich zwölf Männer mit Hebestangen, um sie auf meins zurückzuheben. Als die Melone reif wurde, da passten beide Enden nicht mehr auf das Katasterjoch, sondern sie reichten noch bis auf die Nachbarfelder. Na, was soll jetzt werden mit dieser Melone, wie kann ich die nach Hause transportieren? Ich schrieb nach Diósgyõr an das Eisenwerk, sie sollten für mich einen Wagen bauen von mindestens siebzig Meter Länge und mir den zur Verfügung stellen, weil ich meine Melone nach Hause schaffen muss! Und dann kam sie auch schon bald, die Melone. Im ganzen Dorf, Sándor Ardai war der Gemeindediener, ließ ich es austrommeln.

»Onkel Sándor, trommeln Sie aus, wer Melone essen will, soll sofort kommen, die Melone auf den Wagen zu laden!«

Und da kamen die Leute auch, mit Hebestangen, und rollten sie hoch auf den langen Wagen. Ich war weiß Gott ein armer Mann, ich wohnte draußen auf dem Gemeindeland, bei der Bodengrube. Die Melone wurde runter gerollt. Es gab einen Zimmermann, er hieß József Bodó. In der Gemeinde hatte sonst niemand eine Schrotsäge, mit dem Messer konnte man sie nicht zerschneiden. Einen ganzen Tag lang säbelten wir daran herum, bis wir die Melone mit der Schrotsäge zerteilen konnten. Alle wurden aufgefordert: »Bringt Messer oder Löffel mit und esst, es gibt hier genug, ich kann sie eh nicht verbrauchen, die Melone verfault, wenn sie einmal angeschnitten ist!«

Meine Sau hatte neuen Ferkel geworfen. Die Sau war dabei. Die Melonenschale warfen wir, als sie leer war, auf den Misthaufen, das übrige ließ ich nach Panyola schaffen, die sollten dort auch davon essen. Und dann, wie die Sau da wühlte, kippte die Melonenschale über drei Ferkel. Wir suchten sie wie Stecknadeln, sechs von den neun Ferkeln sind da, aber drei sind verschwunden! Ich machte mich auf die Suche, ich hatte schon die ganze Gemeindeflur abgesucht, aber die Ferkel waren nirgends zu finden. Schließlich, es war Frühling und begann schön warm zu werden, fing die Melonenschale an zu verrotten. Wie die Melonenschale Risse kriegt, gucke ich rein, drinnen sind drei Jungschweine. Ich dachte gar nicht daran, dass es meine sind, die im Herbst verschwunden waren. Was geht da drinnen vor? Ich schlug ein Loch hinein, damit sie herauskamen. Ein Zentner und neunzig Kilo war das kleinste, die andern waren noch schwerer. Ich sagte zum Fleischer: »Kauft sie gleich, die drei Schweine werden nicht lange leben, weil sie eingesperrt aufgewachsen sind!«

Es gab einen Mann, er hieß Imre Zacskó, der war Fleischer und Selcher. Er griff zu, in Namény ist Markt, er wird das Fleisch braten. Er schlachtete alle drei, das Fleisch verdarb ihm, denn das Marktvolk konnte nicht mal eins davon aufessen. Der Speck allerdings brachte ihm viel ein, er hatte nämlich spannen lange Speckstücke abgeschnitten. Imre Zacskó, der Fleischer, hatte also keinen Gewinn von dem, was das Marktvolk nicht verzehrt hatte, denn es war Sommer, und es verdarb. Er lebt noch glücklich, wenn er nicht gestorben ist!