[swahili, "Geschichte, Legende"]

Des Soldaten Gebetbuch

Als sie draußen in Flandern waren, hielt ein gewisses Regiment Feldgottesdienst. Einer von den Soldaten nahm einen Pack Spielkarten aus der Tasche seines Rocks, breitete sie am Boden aus, und er schien sich mehr dafür zu interessieren als für den Gottesdienst des Kaplans. Als sie von dem Aufmarsch entlassen waren, wurde er zur Wache abkommandiert, weil man ihn beschuldigte, er habe ein Ärgernis gegeben. Der Oberst forderte ihn auf, Rechenschaft abzulegen, und da erzählte er folgende Geschichte: »Sir, als ich das gute alte England verließ, um für meinen König und für mein Land zu kämpfen, da gab mir meine Mutter dieses Spiel Karten, und sie hieß mich ein Spiel Patience zu spielen, um die Stunden hinzubringen. Und um immer daran zu denken, dass ich tu, was recht ist.

Wenn ich das As ansehe, sollte es mich erinnern, dass es einen und nur einen Gott gibt. Der Zweier soll mich erinnern an den Vater und den Sohn. Der Dreier soll mich erinnern an den Vater, Sohn und Heiligen Geist. Und wenn ich den Vierer sehe, denke ich an die vier Evangelisten, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Der Fünfer soll mich erinnern an die fünf Klugen Jungfrauen, die ihre Lampen zurechtmachten: sie waren zehn, aber fünf waren töricht und löschten sie aus. Der Sechser soll mich erinnern an die sechs Tage, in denen Gott Himmel und Erde gemacht hat. Und der Siebener soll mich auch erinnern, dass ER am siebenten Tag ruhte.

Und wenn ich den Achter sehe, denke ich an die acht Gerechten, die Gott rettete, als ER die Welt vernichtet hat: nämlich an Noah, sein Weib, ihre drei Söhne und deren Frauen. Der Neuner soll mich erinnern an die neun Aussätzigen, die von unserm Heiland geheilt wurden. Der Zehner soll mich an die zehn Gebote erinnern. Wenn ich den König sehe, denke ich an König Salomon. Bei der Königin an die Königin von Saba. Die Karte mit dem Buben soll mich erinnern, dass es auch einen Satan gibt, und so soll sie mir immer eingeben, das Rechte zu tun. Wenn ich die Augen auf dem Kartenspiel zähle, so sehe ich, dass es genau dreihundertfünfundsechzig sind, gerade die Zahl der Tage in einem Jahr. Es gibt zweiundfünfzig Karten in jedem Spiel, und auch zweiundfünfzig Wochen in jedem Jahr. Es sind zwölf Bildkarten in jedem Spiel, und auch zwölf Monate in jedem Jahr. Es gibt vier Farben für jedes Spiel, und auch vier Jahresviertel für jedes Jahr. Es sind dreizehn Karten in jeder Farbe, und gleichermaßen dreizehn Wochen in jedem Viertel. Ihr seht also, Sir, mein Kartenspiel erfüllt den gleichen Zweck wie Euer Gebetbuch. Und es dient auch noch nebenbei als Kalender. Und als letztes, aber nicht als geringstes, ist es eine liebe Erinnerung an meine gute Mutter.«

Da wurde Jones von der Beschuldigung freigesprochen, und kein Flecken blieb auf seiner Ehre.