[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der Reiche und der Tod

Ein Reicher hatte mit dem Tod Freundschaft geschlossen, und sie hatten sich geschworen, dass der Tod nicht käme, um ihn zu töten, bevor er ihm nicht gesagt hätte: »Ich bin gekommen.«

Er dachte, dergestalt vorbereitet zu sein und Buße zu tun, wenn der Tod ihm sagte: »Ich bin gekommen.« Nachdem sie sich so geeinigt hatten, tötete ihm der Tod ein ganz kleines Böckchen. Der Reiche dachte sich nichts dabei und blieb ruhig.

Danach tötete er ihm alle Herden, jeweils ein Tier nach dem anderen. Danach tötete er diejenigen im Haus und die Söhne und zum Schluss die Gattin. Und der Reiche dachte sich noch immer nichts dabei.

Danach erschien der Tod bei ihm selbst. Er sprach zu ihm: »Warum hast Du unseren Schwur gebrochen?« Und der Tod antwortete ihm: »Ich habe ihn nicht gebrochen. Unser Schwur war zweifelsohne ›Du wirst mich nicht sehen, bevor ich es Dir nicht gesagt hätte‹. Also sagte ich es zunächst durch das Böckchen; und darauf sagte ich es Dir jeden Tag. Aber wenn Du Elefantenohren machtest, nicht auf mich hörst und Dich weigertest, Dich auf das Sterben vorzubereiten, was sollte ich Dir dann noch sagen?«

Und er nahm ihn mit sich und ging davon. So erzählt man sich.

Ähnliche Texte: