[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der geblendete Riese

In Dalton in der Nähe von Thirsk in Yorkshire ist eine Mühle. Sie ist erst vor kurzem erneuert worden; als ich vor sechs Jahren in Dalton war, stand noch das alte Gebäude. Vor dem Haus war ein langer Erdwall, der wurde »das Riesengrab« genannt, und in der Mühle zeigte man eine lange Eisenklinge, etwa wie ein Sensenblatt, aber nicht geschwungen, und davon hieß es, sie sei das Messer des Riesen gewesen. Von diesem Messer wurde eine seltsame Geschichte erzählt. In dieser Mühle lebte da ein Riese, und der mahlte Menschenknochen und machte daraus sein Brot. Eines Tages fing er einen Burschen in Pilmoor ein, und anstatt ihn in der Mühle zu zermahlen, behielt er ihn als seinen Diener und ließ ihn niemals fort. Jack diente dem Riesen viele Jahre und bekam niemals einen freien Tag. Zuletzt konnte er es nicht länger ertragen. Der Jahrmarkt in Topcliffe stand bevor, und der Bursche bat um die Erlaubnis, dorthin zu gehen, die Mädchen anzusehen und einige Leckereien zu kaufen. Mürrisch verweigerte ihm der Riese den Urlaub: Jack beschloss, ihn sich zu nehmen.

Der Tag war heiß, und nach dem Mittagessen legte sich der Riese mit dem Haupt auf einem Sack in der Mühle nieder und döste. Er hatte in der Mühle gegessen, und ein großer Laib Knochenbrot lag an seiner Seite, und das Messer war in seiner Hand, aber im Schlaf lockerten die Finger den Griff darum. Diesen Augenblick erfasste Jack, zog das Messer weg, und indem er es mit beiden Händen hielt, trieb er die Klinge in das einzige Auge des Riesen hinein. Der erwachte mit einem Schmerzgeheul, sprang auf und versperrte die Tür. Da war Jack wieder in der Klemme, aber er fand bald einen Ausweg. Der Riese hatte einen Lieblingshund, der hatte ebenfalls geschlafen, als sein Herr geblendet wurde. Jack tötete den Hund, zog ihm die Haut ab, warf sich das Fell über den Rücken, und bellend rannte er auf allen vieren zwischen die Beine des Riesen, und so entkam er.