[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der Fuchs und der Hase

Im Walde lebten einmal ein Fuchs und ein Hase. Der Fuchs hatte ein Häuschen aus Eis, der Hase eins aus Borke. Es kam die warme Frühlingszeit - dem Fuchs sein Häuschen schmolz, dem Hasen seins aber stand wie zuvor.

Da kam der Fuchs zum Hasen, bat ihn erst um ein Nachtlager und warf ihn dann aus seinem Häuschen hinaus.

Das Häschen geht seines Weges und weint. Da begegnet ihm der Hund.

»Wau, wau, wau! Warum weinst du, Häschen?«

»Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus.«

»Weine nicht, Häschen! Ich werde dir in deinem Kummer helfen.«

Sie gingen zum Häschen! Der Hund bellte los: »Wau, wau, wau! Mach, dass du rauskommst, Fuchs!«

Der Fuchs antwortet aber vom Ofen herunter: »Komm' ich erst 'raus und spring' aus dem Haus, fliegen die Fetzen euch zum Entsetzen!«

Der Hund erschrak und lief davon.

Wieder geht das Häschen seines Weges und weint. Da begegnet ihm ein Bär: »Warum weinst du, Häschen?«

»Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus.«

»Weine nicht! Ich werd' dir in deinem Kummer helfen.«

»Nein, das kannst du nicht. Der Hund hat's schon versucht, es ist ihm nicht geglückt, und auch du wirst ihn nicht hinaustreiben.«

»Doch, ich bring' ihn hinaus!«

Sie gingen zum Häuschen! Der Bär schrie los: »Mach, dass du rauskommst, Fuchs!«

Der Fuchs antwortet aber vom Ofen herunter: »Komm' ich erst 'raus und spring' aus dem Haus, fliegen die Fetzen euch zum Entsetzen!«

Da erschrak der Bär und lief davon.

Das Häschen aber geht weiter, da begegnet ihm ein Ochse: »Warum weinst du, Häschen?«

»Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus.«

»Komm mit! Ich werd' dir in deinem Kummer helfen.«

»Nein, Ochse, das kannst du nicht. Der Hund hat es versucht, der Bär hat es versucht, - es ist ihm auch nicht geglückt, und auch du wirst ihn nicht hinaustreiben.«

»Doch, ich bring' ihn hinaus!«

Sie gingen zum Häuschen! Der Ochse brüllte los: »Mach, dass du rauskommst, Fuchs!«

Der Fuchs antwortet aber vom Ofen herunter: »Komm' ich erst 'raus und spring' aus dem Haus, fliegen die Fetzen euch zum Entsetzen!«

Der Ochse erschrak und lief davon.

Wieder geht das Häschen seines Weges und weint noch bitterlicher als zuvor. Da begegnet ihm der Hahn mit der Sense: »Ki-ke-ri-ki! Warum weinst du, Häschen?«

»Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus.«

»Komm mit! Ich will dir in deinem Kummer helfen.«

»Nein, Hahn, du kannst mir nicht helfen. Der Hund hat es versucht - es ist ihm auch nicht geglückt, der Bär hat es versucht - es ist ihm auch nicht geglückt, der Ochse hat es versucht- es ist ihm auch nicht geglückt, und auch du wirst ihn nicht hinaustreiben.«

»Doch, ich bring' ihn hinaus.«

Sie kamen zum Häuschen! Der Hahn stampfte mit den Füßen und schlug mit den Flügeln: »Ki-ke-ri-ki! Ich stampf' mit der Ferse,
Trag' eine scharfe Sense,
Ich will den Fuchs erschlagen,
Ihn von dem Ofen jagen,
Hinaus aus dem Haus!«
Der Fuchs hört es, kriegt Angst und ruft: »Ich zieh' grad meine Schuh' an.«

Da ruft der Hahn ein zweites Mal: »Ki-ke-ri-ki! Ich stampf' mit der Ferse,
Trag' eine scharfe Sense,
Ich will den Fuchs erschlagen,
Ihn von dem Ofen jagen,
Hinaus aus dem Haus!«
> Wieder ruft der Fuchs: »Zieh' grad' meine Kleider an.«

Der Hahn aber ruft zum dritten Mal: »Ki-ke-ri-ki! Ich stampf' mit der Ferse,
Trag' eine scharfe Sense,
Ich will den Fuchs erschlagen,
Ihn von dem Ofen jagen,
Hinaus aus dem Haus!«
Ganz von Sinnen stürzte der Fuchs aus dem Häuschen.

Der Hahn und das Häschen aber lebten von nun an zusammen in dem Borkenhäuschen.