[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der Birkhahn und der Fuchs

Der Birkhahn saß einst auf einem Baum. Da kam der Fuchs zu ihm und sagte: »Wünsche Gesundheit und langes Leben, liebes Birkhähnchen! Kaum hatte ich dich erblickt, da bin ich auch schon eilig zu dir gelaufen, um zu hören, was du treibst und wie es dir geht!«

»Oh, herzlichen Dank, dass du mich nicht vergessen hast«, antwortete der Birkhahn. Der Fuchs tat, als hätte er die Worte des Birkhahns nicht verstanden, und fragte: »Was sagst du? Ich höre so gut wie gar nichts mehr... Komm doch weiter herunter, etwas näher zu mir. Ich habe dir viele interessante Neuigkeiten zu erzählen.«

»Ich fürchte mich aber, vom Baum herab auf die Erde zu kommen.«

»Fürchtest du dich denn auch vor mir?« fragte der Fuchs. »Vor dir nicht, nur vor den anderen wilden Tieren«, antwortete der Birkhahn. »Fürchte dich nicht, liebes Birkhähnchen! Heute ist an alle Raubtiere der Befehl ergangen, kein anderes Tier mehr anzurühren, zu überfallen und zu zerreißen.«

»Oh, das ist gut!« sagte der Birkhahn, »sieh mal, dort kommen Hunde angelaufen. Wenn du gestern hier gewesen wärst, da hättest du ganz schön Reißaus nehmen müssen, aber heute kannst du ruhig hier bleiben.« Nun hörte der Fuchs selbst schon das Bellen der Hunde, und er springt auf, um davonzulaufen. »Warum läufst du denn davon?« fragte der Birkhahn. »Die Hunde rühren dich doch heute nicht mehr an!«

»Wer kennt sich schon mit den Hunden aus«, antwortete der Fuchs. »Vielleicht haben sie noch nichts von dem neuen Befehl gehört.« Sprach's und lief davon in den Wald.

Doch der Birkhahn schaute ihm nach und lachte aus vollem Halse, weil es der Fuchs gar so eilig hatte.