[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der Bergtroll und der Schatz am Himmel

Hinter der gewaltigen schwarzen Klippe wohnte der Bergtroll, der im Sonnenlicht zerplatzte. Dort, im Inneren des Berges, lag der Troll im Dunkel und brütete über seinen Gold-, Silber- und Juwelenschätzen. Der Ort schimmerte und funkelte vor lauter Kostbarkeiten, und jedes Mal, wenn der Troll sich bewegte, klimperte das Gold. Dann hörte der Troll vom Topf voller Gold am Himmel, und den wollte er haben. Aber nicht, um dessen goldenen Strahlen zu genießen, nein, nur um ihn in seine große Kupfertruhe wegzuschließen. Also begab er sich eines Nachts nach draußen und stolperte umher, räumte Steine von den Hängen, schleuderte Felsblöcke und Steinklumpen um sich, brüllte und suchte nach der Sonne. Er stellte sich vor, wie sie in seiner Kupfertruhe erstrahlen würde. Er schleuderte Steine herum und hieb sie aneinander, um Donnergrollen zu erzeugen, und ein Blitz fuhr hinunter in den Berghang. In weiter, weiter Ferne schien etwas zwischen den Berggipfeln hervorzuleuchten. Nicht irgendein alter Tand, der im Dunkeln glänzt; also ist das vielleicht die Sonne, dachte der Troll. Langsam bricht die Morgendämmerung herein. Allmählich sickerte das Licht auf die Erde. Es bringt Wärme und Freude mit sich und lässt keinen Winkel aus. Kummer und Leid, Glück und Freude werden alle sanft wachgeküsst. Die Lichtstrahlen kennen keinen Hass. Jetzt brechen die ersten strahlen Sonnenstrahlen durch den dunklen Umriss der Berge. Der Troll knirscht vor lauter hilfloser Wut mit den Zähnen und biss sich auf seine böse Zunge, bis das Blut floss. Seine schwieligen Fäuste waren geballt, seine Muskeln und Sehnen gespannt wie ein Flitzebogen. Und dann ging die Sonne auf. Der Troll taumelte, stolperte und schlug hin, während die bescheidene Bergblume ihren Blütenkelch hob, um den Tag willkommen zu heißen und von einem silberglänzenden Tautropfen überzogen wurde. Weit unten im Tal, wo aus kleinen Fenstern Licht hervordringt, wohnen arme Leute mit wenig Hab und Gut in ihren Hütten. Der Winter ist lang und hart für die Menschen. Nichts als Wind und Schnee, und Schnee und Wind... Und über ihnen, im gewaltigen Gebirge, werden zornige Gesichter zu Stein. Und nachts, in der Dunkelheit, geistern sie erschreckend und bedrohlich durch die Träume der Menschen...