Der Bauer und der Bär

Ein Mann pflanzte einmal Rüben am Waldrand.

Da kam ein Bär und fragte: »Was machst Du da?«

»Ich pflanze Rüben!« »Ich werde Deine Rüben fressen!«

»Wenn Du es kannst, dann tue es doch. Wenn nicht, nimm den Mund nicht so voll«, entgegnete der Bauer. Nach einem Moment fuhr er fort: »Was nimmst Du denn? Das was über der Erde oder unter der Erde gewachsen ist?«

»Das auf der Erde« Als dann die Erntezeit gekommen war, zog der Bauer die Rüben und ließ die Stängel liegen.

Der Bär, der später vorüberkam, brüllte zornig: »Dich gottlosen Menschen führe ich auch noch mal an!«

Auf dem anderen Acker säte der Bauer Hafer.

Der Bär kam des Wegs: »Was machst Du da?«

»Ich säe Hafer.«

»Ich fresse Deinen Hafer.« »Wenn Du es denn kannst. Was nimmst Du, was auf oder unter der Erde wächst?«

»Was unter der Erde ist!«

Als der Hafer gereift war, kam der Bauer und schnitt die Halme ab. Dem Bären blieben nur die Stoppeln. Da lief der Bär zum Bauern. Der drosch in der Scheune den Hafer.

»Jetzt fresse ich Dir den ganzen Hafer!«

»Welchen Haufen nimmst Du? Den großen oder den kleinen?«

»Den größeren!«

So trug denn der Bauer den Hafer nach Hause und überließ dem Bären die Spreu. Der Bär wurde wütend.

»Jetzt stehle ich Dir ein Pferd.«

»Du mir«, fragte der Bauer.

Da schnalzte ein Hase im Wald.

»Was war das«, wollte der Bär wissen.

»Da kommt ein Jäger. Er will Dich schießen.«

»Hat er das gesagt?«

»Er hat gerufen, ›was ist das neben Euch!‹«

»Sag, es ist ein Baumstamm!«

Wieder schnalzte der Hase.

»Und was will er jetzt«, fragte der Bär.

»›Warum bindest Du ihn nicht mit dem Strick fest‹, hat er gefragt.«

»Mach es schon«, befahl der Bär.

Der Hase schnalzte wieder.

»Er sagt: ›Warum schlägst Du ihm nicht die Axt vor den Kopf‹«

Der Bauer tat es. der Bär war sofort tot. Der Bauer fuhr ihn nach Hause und machte aus seinem Fell einen wunderschönen Pelz.