Der Holzhacker und der Fuchs
Von Hunden verfolgt, kam ein Fuchs an eine Hütte, vor weicher ein Holzhacker stand und einen eichenen Klotz spaltete. Er bat ihn dringend: »Vergönne mir einen Schlupfwinkel nur so lang, bis die Jäger vorbeigezogen sind, ich werde dir. ewig dafür dankbar sein!«
»Hier ist«, antwortete dieser aus Mitleid, »meine Hütte, geh hinein, da bist du sicher.« Nun erst fiel ihm aber ein, dass dieses Tier allgemein schädlich sei; er sagte deshalb zu den Jägern, die ihn nach dem Fuchs fragten, er wisse nichts von ihm; mit dem Finger aber zeigte er nach dem Orte hin, wo er versteckt lag. Diese merkten den Wink nicht und gingen schnell vorbei.
Als der Fuchs sah, dass die Jäger vorbeizogen und für ihn keine Gefahr mehr sei, ging auch er fort, aber ohne von dem Holzhacker Abschied zu nehmen.
Da ihm nun dieser seine Undankbarkeit vorwarf, so wandte sich der Fuchs um und antwortete:
»Glaube mir, dass ich dir gewiss sehr dankbar gewesen wäre, wenn die Sprache deiner Finger mit der deines Mundes übereingestimmt hätte.«
Handle nicht anders, als du sprichst, sonst verscherzest du dir als falsch die Achtung deiner Nebenmenschen.