Der Fuchs und die Pauke
Ein Fuchs streifte hungrig durch den Wald und suchte nach etwas Essbarem. Er grub in der Erde, wühlte unter den Steinen, aber nicht einmal einen Regenwurm oder einen Mistkäfer konnte er aufstöbern.
Er legte sich unter einen Baum und stellte sich tot. Mit diesem Schwindel hatte er schon die schönsten Vögel ergaunert. Doch auch das wollte heute nicht gelingen.
Plötzlich hörte er einen schrecklichen Laut. Er fuhr zusammen. Wer war denn das? Der Fuchs lauschte angestrengt. Jetzt war es wieder still. Da, wieder dieses dumpfe Brummen. »Das muss ein fürchterliches Tier sein«, sagte ihm seine Angst. Aber sein Hunger flüsterte ihm zu: »Bestimmt ist es etwas zum Essen.« Und sein Hunger war stärker.
Lautlos glitt der Fuchs in die Richtung, aus der der furchterregende Laut kam. Er schlich sich näher und näher, und dann sah er es: In einem Busch vor ihm kauerte ein dickleibiges Tier. »Das verspricht viel Fleisch und Fett«, flüsterte sein Hunger ihm wieder zu.
Lange lauerte der Fuchs im Hinterhalt und beobachtete mit höchster Spannung das fremdartige Wesen. Es regte sich nicht, nur hin und wieder gab es diese entsetzlichen Töne von sich.
Der Fuchs pirschte sich noch näher heran. jetzt trennte ihn nur noch ein einziger Sprung von der Beute. Da hielt er es nicht mehr länger aus. Sein Hunger trieb ihn. Mit einem Satz war er bei dem fetten Tier, schlug seine Zähne in das graue Fell und - stieß mit seiner Nase ins Leere.
Fluchend zog er seinen Kopf zurück. Er schäumte vor Wut: »Einen dicken Bauch haben und große Töne spucken, doch nichts steckt dahinter!«
Eine alte Pauke war im Wald vergessen worden und lehnte so geschickt im Gebüsch, dass sie dem Fuchs nur ihr graues Eselfell gezeigt und ihn somit zu seinem tollkühnen Angriff herausgefordert hatte. Der Wind hatte mit den Zweigen die Pauke geschlagen.