Der Fischer und die Auster
Ein Fischer fing eine sehr kleine Austernmuschel. Die Bewohnerin derselben, die von Liebhabern als Leckerbissen gegessen wird, bat ihn flehentlich, er möchte sie, weil sie noch gar so klein wäre, wieder ins Wasser setzen, damit sie noch wachsen könne. »Bin ich später recht groß«, redete sie ihm zu, »so kannst du mich ja mit mehr Vorteil verkaufen!«
Der Fischer, welcher die Richtigkeit dieses Vorschlages wohl einsah, aber es doch vorzog, zu behalten, was er sicher in der Hand hatte, schlug der Auster die Bitte ab mit den Worten: »Da wäre ich ein großer Tor, wenn ich in der Hoffnung eines noch so großen, aber erst zu hoffenden Gewinnes einen, wenn schon kleinen Gewinn fahren ließe, den ich in der Hand habe. Dich habe ich jetzt in meiner Gewalt-, ließe ich dich los, so könnte ich lange suchen, bis ich dich wieder bekäme.«
Es ist besser, einen Sperling in der Hand, als eine Taube auf dem Dache.