[swahili, "Geschichte, Legende"]

Wie Jaadumdono den Büffel Gbatungbala erlegte

Ein Mann mit Namen Jaadumdono wollte einmal auf Büffeljagd gehen. Um den größten Büffel, den Gbatungbala, herbeizurufen, schickte er seinen Sohn vor. Der Junge ging also voran und traf auch bald auf die Büffelherde. Und nun rief er jeden Büffel mit einem Gesang bei seinem Namen. »Jaagbebala!« rief er, »Jaadumdono ruft dich!«

»Mich?« fragte der Büffel. »Nein, dich nicht«, antwortete der Junge. Dann wandte er sich an einen anderen aus der Herde, und wenn der sich vergewisserte, ob er gemeint sei, entgegnete der Junge: »Nein, du nicht.« Auf diese Weise hielt er alle Büffel zum Narren. Zuletzt war nur noch der alte Gbatungbala übrig, und wieder sang der Junge: »Gbatungbala! Jaadumdono ruft dich!«

»Meinst du mich?«

»Ja, dich meine ich, komm schon!« Da wurde der Büffel böse, weil der Junge sich so ungehörig benahm und ihn, den Älteren, einfach mit »du« anredete und nicht, wie es sich gehört. Mit gesenktem Kopf kam er angerannt und wollte den Jungen, der die gesamte Büffelfamilie veralbert hatte, auf die Hörner nehmen. Aber der Junge war flink, machte kehrt und rannte, was er nur konnte, auf Jaadumdono, seinen Vater, zu, der sich nicht weit entfernt mit gespreizten Beinen aufgestellt hatte. Kaum war der Junge zwischen den Beinen seines Vaters hindurchgeschlüpft, wollte Gbatungbala, nichts als sein Ziel vor Augen, ihm hinterher. In dem Augenblick stieß ihm Jaadumdono den Speer in den Nacken, und der alte Gbatungbala fiel auf der Stelle tot um.