[swahili, "Geschichte, Legende"]

Tritty Trot

Es gab da eine böse alte Kröte von Kerl drüben hinter dem Cleeve Hügel, Jacky Smutch hieß er, und wenn er nicht dabei war, nannten ihn die Leute einen Schwarzen Hexer. Man wusste, er kam zusammen mit der alten Frau Leakey, der Gespensterhexe von Minehead, das war fünfundzwanzig Meilen die Küste entlang, und mit der alten Mutter Shipton von Williton, das war eine Meile weg. In Williton und droben in Cleeve lebten die Leute in Furcht davor, aber in Watchet machte es keinem was aus. Watchet wurde als ein glücklicher Ort angesehen. Man sieht von da aus an klaren Tagen Inseln, die sind bekannt als die Grünen Verwunschenen Auen, wegen der Elfen, die da wohnen. Manchmal sind sie deutlich zu sehen und manchmal tauchen sie unter, so sagen die Seeleute. Keiner geht dort an Land. Da war mal einer von einem Ostindienschiff auf der Heimfahrt nach Bristol, so erzählt man, der wollte dorthin um frisches Wasser und wusste nichts über die Inseln. Sie landen und füllten sich die Fässer, aber dabei erfüllte irgendwas sie selbst mit Furcht, und sie setzten schnell die Segel für Bristol. Als sie einen Blick zurückwarfen, waren da gar keine Inseln. Nein, diese Inseln können kommen und verschwinden, und sie, die Elfen, ebenfalls.

In Laugharne, was mir mein Sohn, der Seemann von Wales, erzählt, gehen sie zum Markt, und in Watchet auch. Sie hatten Watchet gern und Watchet hatte sie gern, was Williton auch immer darüber sagte. (Die waren eifersüchtig auf das Glück, das sie brachten.) Na, sie sprachen niemals, sondern sie lächelten nur lieblich, und sie bezahlten mit welken Blättern und vergilbtem Moos und mit Pilzen. Die von Williton mochten lachen, aber sie waren schnell genug da und zahlten sogar in Watchet für solchen Gartenabfall und für die Pilze. Und Watchet gedieh - so wie Obstgärten weit weg, der Küste entlang, wie Kilve und Steart. O ja, Watchet gelang alles gut, und es war wohlbehütet vor Jacky Smutch und seinem Pack.

Von Dunster war eine Frau hergekommen und wohnte da, die war die Enkelin von einem Seemann, der hatte, wie sie sagen, eine Meerfrau aus dem Netz gerettet und hatte seitdem beim Fischen immer Glück. Jacky Smutch musste also seine bösen Anschläge für sich behalten, aber ohne Zweifel wusste die Frau aus Dunster davon - jedenfalls konnte er nie ein Kind aus Watchet stehlen, damit er sich seine Seele zum Sklaven machen könne. Mutter Shipton machte sich davon in die Brendon-Berge, und der Geist der alten Frau Leakey ging fort, Countisbury zu, und Minehead und Williton hatten hübsch Ruhe vor ihren Hexereien.

Und dann stahl Jacky Smutch ein Elfenkind, und alles Glück verließ Watchet. Während seine Mutter fest beim Einkaufen am Markt war, machte sich das kleine Ding davon und krabbelte den Strand hinunter und den Hügel hinauf, und es wurde von einem armen alten Bettelweib aufgelesen, das gegen den Cleeve Hügel hin ging. Sie fütterte das Kind mit ihrer letzten Brotkruste und wickelte es in ihr zerfleddertes Tuch. Und ohne Zweifel hatte sie ehrlich vor, seine Eltern zu finden, aber ihr armes altes Herz setzte aus, und es war Jacky Smutch, der das Kind dann fand, und er nahm es heimlich fort in seine eigene Hütte und überließ es den Männern von Cleeve, die Tote zu begraben. Danach gingen sie nicht mehr zum Markt, und die Severn See wurde wild und war voll finstrer Gefahr, und die Mütter von Watchet behielten ihre Kinder im Haus, sie hängten ihnen Gänseblümchen in Ketten um oder steckten sie ihnen ins Knopfloch und banden Sträuße an die Wiegen, und sie schickten nach der Frau aus Dunster.

Sie wusste alles darüber, aber sie sprach nicht. Seht, Dunster hat einen Namen als ein Ort mit besonderen Gaben, und die Frau von Dunster geht also fort an den Strand, zur schäumen den und brüllenden Brandung.

Und sie tut die richtigen Dinge und steht da, ihre Röcke treiben hin und her mit dem Gischt und dem Schwall der Kiesel, und sie ruft siebenmal. Da steigt aus einer großen Woge der Kopf der Elfenmutter auf: »Einer von euch hat mein Kind gestohlen«, klagt sie durch den Wind und das Brüllen der Wogen. »Nie mehr können wir wieder nach Watchet kommen.«

»Daran soll's nicht liegen«, ruft die Frau aus Dunster, »ich verspreche, dass ich's dir wieder hole.« Die Wogen bedeckten die Elfenmutter und umbrausten die Frau aus Dunster bis zur Hüfte, aber sie klettert durchnässt und todmüde hinauf und sicher heraus aus der Brandung zum Cleeve Hügel zu. Die Mütter von Watchet beobachteten, wie sie hinaufging, und die Severn See zerschmetterte die Hafenmauer fast zu Brocken. Sie aber ging in all diesem Sturm weiter hinauf bis zum Gipfel des Cleeve Hügels, und sie machte die Beschwörung und rief wieder siebenmal. Und da war neben ihr auf dem Rasen der Alte Tom, das Geisterpony von den Westhügeln, mit seiner wilden Mähne und dem Schwanz, der im Sturm wehte, und obgleich es wie aus Eimern schüttete, spritzte nicht ein Wassertropfen darauf. »Alter Tom«, sagt die Frau aus Dunster, und sie nannte ihn ganz laut beim Namen, »ich rufe dich beim Namen und verlange deine Hilfe für eine Arbeit von genau zehn Minuten«. Der Alte Tom wirft den Kopf hoch, dass die Stirnlocke wild fliegt und seine grünen Augen glühen, aber er kommt mit zu Jacky Smutchs Hütte und ist dabei ruhig wie ein altes Mutterschaf. Sie fanden ihn dabei, das arme Wurm zu necken - es war zu unsicher, mehr als zwei, drei Schritte weit zu tapsen, es krabbelte dann, um zur Tür hinauszugelangen, und Jacky ließ es so weit kommen und zog es dann wieder ganz zurück und lachte sich dabei krank. Das kleine Ding weinte nicht - das können sie nicht - und es sprach noch nicht, aber immer wieder krabbelte es und tapste und tritt-trottete weiter und ließ sich zu Boden, um die Tür zu erreichen.

Da sah Jacky Smutch den Alten Tom, und er fiel zu einem winselnden Bündel zusammen. Die Frau aus Dunster aber streckte ihre Arme aus und sagt: »Komm her, Tritty-Trot. Halt dich fest an der Mähne vom Alten Tom und zieh dich auf seinen Rücken hinauf, bis du sicher sitzt. Er bringt dich zu deiner lieben Mutter zurück.«

Keinen von ihnen berührte sie mit menschlichen Händen, auch wenn sie das Kleine ohne Gefahr beim Namen genannt hatte. Sie blieb einfach stehen und schaute, wie der Alte Tom seinen wilden Kopf senkte und wieder hob und wie das Kleine zupackt und sicher und fest aufsitzt. Dann dreht sich der Alte Tom mit dem Kleinen um, und er holt mit seinen beiden Hinterfüßen auf die andere Art aus und tritt Jacky Smutch zur Tür hinaus, über die Watchet Bucht und hinter Lundy in die Severn See rein, wo die Meerfrauen auf ihn warteten. Ein ordentlicher, guter Exmoor-Pony-Tritt war das. »Drei Minuten, Alter Tom«, sagt die Frau aus Dunster, »sieben sind noch übrig für das, was ich brauche.« Der Alte Tom stob den Cleeve Hügel hinunter, durch Watchet durch nach St. Audries, dort waren die Wogen für das Kleine sanfter. Und auf dem Weg traf er auf Mutter Shipton und Frau Leakey, die sich an Doniford vorbei schleichen wollten. Er gab jeder im Vorbeisausen eine Kostprobe von seinen Hinterbeinen, die ließ sie durch den Wind davon wirbeln. Mutter Shipton kam in Monksilver runter und blieb dort, aber Minehead hat Frau Leakeys Gespenst seit diesem Tag nicht mehr gesehen. »Fünf Minuten noch, Tom!« ruft die Frau aus Dunster. Der Alte Tom taucht von der Klippe in die wütende See, und nach Exmoor-Pony-Art drüber, drunter und durch, so kommt er zu den Inseln und lässt Tritty-Trot dort in die Arme seiner lieben Mutter, und dann wieder fort zurück über die schwarze wütende See, drüber, drunter und durch nach Exmoor-Pony- Art, und alles in drei Minuten. Und einmal fein herumgerollt und Gras gerupft und schon ist er fort und wieder daheim in der Wildkoppel von Dunster, als die Kirchenglocke von Watchet zehn schlägt. Und die Frau aus Dunster geht selbst auch nach Hause.