Die Warnung der Mutter

Es war einmal eine Frau, die hatte zwei Söhne. Sie lehrte ihre Kinder wilde Früchte sammeln und sagte zu ihnen: »Wenn ihr wilde Früchte sucht und die Spur eines Tieres seht, dann dürft ihr der nicht folgen, weil euch sonst ein Unglück trifft.«

Die beiden Jungen gingen nun jeden Tag Früchte sammeln. Mal hatten sie Glück und kehrten mit reicher Ernte zurück, an anderen Tagen fanden sie nichts. Einmal, schon auf dem Heimweg, trennten sich die beiden Brüder und gingen auf verschiedenen Wegen weiter. Plötzlich sah der eine die Spur einer Riesenschlange und folgte ihr. Nach einer Weile erblickte er vor sich eine große Schlange. Sie hatte sich zusammengerollt und eine Salafrucht lag auf ihrem Leib. Der Junge nahm die Frucht und aß sie auf. Als die Schlange das merkte, packte sie den Knaben und verschlang ihn. Im Bauch der Schlange erinnerte der Junge sich nun der Warnung seiner Mutter und klagte: »Die Mutter sagte: ›Wenn du eine Tierspur siehst, so folge ihr nicht, weil sonst ein Unglück über dich kommt.‹« Die Riesenschlange antwortete ihm: »Du hast meine Salafrucht gegessen, obwohl du wusstest, dass ich dir gefährlich werden kann.« Dieser Wechselgesang wiederholte sich, bis der Bruder ebenfalls zu der Stelle kam, wo die Schlange lag. Er ergriff die Schlange und trug sie nach Hause, wobei der Gesang in ihrem Bauch nicht aufhörte. Im Dorf brachte man die Schlange so weit, dass sie erbrechen musste und der Junge wieder zum Vorschein kam. Die Schlange wurde getötet, verbrannt, und ihre Asche wurde ins Wasser gestreut.