[swahili, "Geschichte, Legende"]

Die Haare der Faulen

Es war einmal eine Frau, die war so faul, das ihr selbst das Waschen zu viel war und sie am ganzen Körper Läuse und Ungeziefer hatte. Nun kam die Weihnachtszeit und sie hatte noch nichts vorbereitet. Ach, dachte sie, Heiligabend ist ein so langer Tag, da kann ich alles machen. Bald war es Heiligabend und immer noch nichts getan. Soll doch der Teufel kommen und alles erledigen, dachte sie. Kaum gedacht, erschien er auch schon und wollte von ihr Arbeit haben. Sie ließ ihn backen, waschen, putzen. Er wollte immer mehr Arbeit. Da schickte sie ihn auf die Weide um dort den Kuhmist vom Sommer zu sammeln und damit die Sauna zu heizen. Er wollte mehr Arbeit. Es war aber alles fertig und die Frau wünschte sich sehnlichst, das der Teufel nun ginge. Der aber dachte nicht daran. Sie ging mit ihm in die Sauna und er hatte so kräftig geheizt, das es ihr unerträglich heiß wurde. Auch nach der Sauna verlangte er weiter nach Arbeit. Er brachte Stroh für den Fußboden, deckte den Tisch, brachte selbstgebrautes Bier und wollte noch mehr tun. Die Frau überlegte verzweifelt, welche Aufgabe sie ihm geben könne. Da fiel ihr etwas ein. Sie schnitt sich einen Büschel Achselhaare ab und steckte sie in eine Tüte. Dann befahl sie dem Teufel diese geradezubiegen. Was er auch versuchte, es gelang ihm nicht, weil es ihm nicht gelingen konnte. »Gibt es viele davon«, fragte er die Frau. »Einen großen und zwei kleine Säcke.« Der Teufel wurde böse. »Mach Du doch Deine Arbeit allein«, schrie er und ging. Die Frau war sehr froh, ihn los zu sein. Und von diesem Tage an, ging sie fleißig ihrer Arbeit nach. Der Teufel kam nie mehr zu ihr zurück.