[swahili, "Geschichte, Legende"]

Die Geschichte von der Hyäne, dem Schakal und dem Menschen

Die Hyäne fragte den Schakal: »Sind die Menschen stark?« Und als der Schakal die Frage bejahte, schlug die Hyäne vor, die Menschen doch einmal anzusehen. Sie liefen beide auf einen Hügel und warteten. Als spielende Kinder vorbeikamen, fragte die Hyäne: »Sind das die starken Menschen?« Und der Schakal sagte: »Noch nicht!« Wieder warteten sie eine Weile, da kam ein alter Mann heran, der an einem Stock ging. Die Hyäne fragte: »Ist er es?« und der Schakal antwortete: »Er ist es gewesen, seine Zeit ist vorbei!« Bald darauf erschien ein Mann, der ein Gewehr trug und sich einen Säbel umgehängt hatte. Er befand sich auf der Vogeljagd. Und wieder fragte die Hyäne: »Ist er es?« Als der Schakal zustimmend nickte, sprang die Hyäne auf, um zu kämpfen. Der Schakal duckte sich hinter einen Busch, um von dort den Kampf zu verfolgen. Als der Mann sah, dass die Hyäne auf ihn zukam, nahm er sein Gewehr von der Schulter, schoss und traf sie im Nacken. Doch die Hyäne drehte sich um und kam wieder auf den Mann zu. Er schoss noch einmal und traf sie wieder. Dann nahm er seinen Säbel und hieb so lange auf die Hyäne ein, bis sie floh. Die Hyäne rannte zum Schakal und als der wissen wollte, wie es gewesen sei, sagte sie: »Schrecklich, es war schrecklich. Als ich auf ihn zuging, nahm der Mensch ein langes Ding von der Schulter, blies hinein und ohrfeigte mich mit Feuer und Kies. Als ich noch einmal zu ihm ging, ohrfeigte er mich wieder, dann zog er seine breite Rippe heraus und schlug mich wund, bis ich weglief.«