[swahili, "Geschichte, Legende"]

Die Elsternkirche

Ich hatte einen Widder und einen Ziegenbock von neun Jahren. Ich zog aus in die Berge, um Neuland umzubrechen. Ich hatte eine Pfeife und dazu einen Pfeifenstocher, den neun Männer nicht wegschaffen und neun Pferde nicht wegschleppen konnten, doch ich armer Mann musste ihn auf meinen Schultern mit mir herumtragen. Ich ging zu einer Schmiede, schmiedete mir ein Beil, ging in den Wald, um Bäume zu fällen. Ich kam zu einem Baum - der war weder schlank noch rank. Ich dem Baume - klopf! ein Splitter mir an den Kopf. Ich stürze lang hin. Da kommt an ein Krähentier und zerhackt den Dickbauch mir, trägt mich dann aufs Ackerfeld. Ich seh', da läuft herbei der Hase Lehrer. Und der sagt zu mir: »Was liegst du hier, armes Männlein? Geh in den Rodewald hinein, wo die Bäume nicht mehr stehen, dort wirst du die Elsternkirche sehen; aus Quarkkäse ist sie aufgeführt, mit Buttermustern ausstaffiert, mit Honigbildern ganz verziert.« Ich ging zum Rodeplatz und sah die Kirche dort: Mit einer Grützwurst zugemacht, zierlich rings ein Würstlein angebracht, und drin der Pfarrer seine Messe hält. Die Grützwurst hab' ich abgebissen und die Wurst mir abgerissen. Ich ging dann durch die Kirchentür, bekam auf saure Sahne Begier. Ich die Sahne - schlapp, schlapp!, der Pfarrer auf meine Stirn - klapp, klapp! Ich aufs Gitter hoch im Nu, der Pfarrer packt mir meinen Schuh. Ich nach Alytus dann in Ruh', bekam dort einen neuen Schuh.