[swahili, "Geschichte, Legende"]

Die drei Ratschläge des Vaters

Ein Vater gab seinem Sohn drei Lehren mit auf den Lebensweg. »Willst du zu einer Frau, so geh am frühen Morgen! Willst du mit deinen Freunden trinken, so stell dich ein, kurz bevor die Gäste auseinander gehen! Willst du Karten spielen, so wähle dir den besten Spieler zum Partner!« Der Sohn beherzigte die Ratschläge seines Vaters. Früh am Morgen ging er zu seiner Geliebten und erblickte ein liederlich gekleidetes, unfrisiertes Frauenzimmer, auf deren welkem, faltigem Gesicht noch die Spuren der Schminke vom Abend lagen. Da fand er sie plötzlich widerwärtig. Er beschloss, seinen Kummer im Wein zu ertränken, und ging zu seinen Freunden. Die saßen schon lange beisammen und waren stark angeheitert. Einige, die besonders abstoßend aussahen, führten obszöne, unflätige Reden. Sie wirkten ekelhaft und abscheulich. Da hatte er keine Lust mehr, die Zeit mit ihnen zu verbringen. Also ging er Karten spielen. Er setzte sich zum besten Spieler und verlor alles Geld, das er bei sich hatte. Er merkte den Betrug und wollte nicht mehr spielen. Als er den Kartenspieler verlassen hatte, erblickte er einen Mann in Lumpen, der um Almosen bettelte. Er gab dem Bettler eine Kupfermünze und fragte ihn, wer er sei. »Früher besaß ich ein ganz respektables Vermögen, aber ich spielte gern Karten. Allmählich ging es mit mir bergab. Ich habe alles verloren.« Da gelobte sich der junge Mann, nie mehr jene Fehler zu begehen, vor denen sein Vater ihn hatte warnen wollen.