[swahili, "Geschichte, Legende"]

Die Dohlen von Burlington

Es ist schon viele Jahre her, da waren mehrere Arbeiter damit beschäftigt, das Dach einer Klosterkirche zu reparieren. Dazu brauchten sie einen langen Holzbalken, den sie in die Kirche hineinbringen mussten, damit er zum Dach hinaufgezogen werden konnte. Der Balken wurde zum reich verzierten Westeingang getragen, doch man fand, dass er für die Breite des Eingangs viel zu lang war. Alle Tätigkeit kam zum Stillstand, und ein jeder fragte sich: Wie sollen wir den Balken bloß in die Kirche bekommen? Die Handwerker überlegten angestrengt; einer schlug vor, man sollte den Balken entzwei sägen. Ein anderer meinte, dass sie auch an jedem Ende ein gutes Stück abschneiden könnten. Und ein dritter kam sogar auf den Gedanken, ein paar Steine auf jeder Seite des Kirchentors heraus zu brechen und den Eingang so weit zu verbreitern, dass der Balken hindurchging.

Noch waren die Arbeiter dabei, Vorschläge zu machen, als einer von ihnen zum alten Turm hinaufblickte. Da entdeckte er eine Dohle, die dort oben ihr Nest baute. Sie flog in eine Turmspalte mit einem langen Strohhalm im Schnabel, den sie geschickt hinter sich her in die Spalte zog. Der Mann beobachtete den Vogel ein Weilchen, dann rief er: »Jungs, habt ihr das gesehen? Diese Dohle hat den Strohhalm mit dem Ende voran ins Nest hineingezogen. Probieren wir doch mal, ob das mit dem Balken auch geht.« Seine Kameraden staunten nicht schlecht über diesen Rat. Sie drehten den Balken sogleich um, das Ende voran, und er gelangte nun ohne weitere Schwierigkeiten in die Kirche.

Und weil sich das in Burlington zutrug, wurden alle Einwohner noch lange Zeit danach die »Burlingtoner Dohlen« genannt.