[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der Wolfstock

Einst hatten die Menschen ihr Lager in der Nähe eines großen Flusses aufgeschlagen. Bei ihnen lebte ein Jüngling in seinem Zelthaus. Er wohnte mit seinem Großvater, seinem Vater, seiner Mutter und seinen vier Schwestern zusammen. Für sein Alter war er einer der Kleinsten unter den jungen Männern des Lagers. All die anderen jungen Männer konnten schneller laufen, weiter werfen und besser ringen als er. Seine Schwestern waren sehr schön. Bald begannen die jungen Männer des großen Lagers um die Gunst der Mädchen zu wetteifern. Es kam zu einer unschönen Situation, denn die jungen Männer fingen an, untereinander zu streiten, und wurden schließlich gewalttätig. Bald teilten sich die Zelthäuser in kleinere Lager auf. Sie waren auf diese und jene Art gebaut, und manche von ihnen standen allein. Dann schließlich entschlossen sich einige der Männer, den Streit dadurch zu beenden, dass sie während der Nacht kommen und alle Mädchen stehlen würden. Zwei verschiedene Lager, die nichts voneinander wussten, hatten sich zu der gleichen Handlung in der gleichen Nacht entschlossen. Und als sie zusammentrafen, gab es zuerst einen Streit und dann einen schrecklichen Krieg. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung war der Tod des Vaters und die Verwundung des Großvaters aus diesem Kreis. Am nächsten Morgen ließen alle Menschen vor Scham ihre Köpfe hängen und konnten einander nicht ansehen. Dann bemerkten sie plötzlich, dass die Lagerhunde knurrten und bellten und sich um etwas in der Mitte des Lagers versammelten. Keiner hatte bemerkt, dass jemand in dieser Nacht in die Lager eingedrungen war und jetzt, nicht allzu weit entfernt, am Fluss saß. Die Hunde griffen die Gestalt mit lautem Knurren und Gebell an, aber sie saß dort alleine und ohne sich zu bewegen. Sie trug einen Contrarybogen und war mit roten und weißen Hagelzeichen bemalt. Ihre Arme und ihre Beine waren schwarz bemalt, und sie trug eine Eule als Kopfschmuck. Die jungen Männer bildeten einen Kreis um die Gestalt und zielten mit Pfeilen auf sie. Und sie schossen auf sie, aber ihre Pfeile erreichten sie nicht und zerbrachen vor ihr auf der Erde. Nun bekamen sie Angst, denn sie erkannten, dass sie ein Medizinwesen war. Dann kamen die Häuptlinge der Menschen an und bildeten einen formlosen Kreis um die Gestalt. »Was willst du?« fragten sie. Die Häuptlinge konnten das Gesicht der Gestalt nicht deutlich erkennen. Selbst ihre Augen waren wie ihr Körper und ihr Gesicht bemalt. »Ich komme, um meine Enkelinnen zu holen«, sagte sie zu ihnen, »und wegen meines Enkels.« Und die Menschen übergaben dem Fremden den Enkel, die Enkelinnen und sogar den Vater, der getötet worden war. Der Fremde half der Familie und malte ihnen ein neues Zelthaus. Täglich arbeitete er bei ihnen. Er brachte ihnen Feuerholz und jagte Büffel für sie. Wenn er ihnen Büffel brachte, machten die Schwestern etwas Brauchbares aus der Haut. Und sie hoben alle Sehnen auf und bereiteten den Büffel zum Essen vor. Langsam heilten die Wunden des alten Mannes. Am ersten Tag, an dem der Fremde anwesend war, machte er ihnen eine Pfeife. Er setzte die Pfeife außerhalb des Zelthauses auf einen gegabelten Stock, und er sagte dem Jüngling, er sollte darauf aufpassen. Am zweiten Tag machte der Fremde einen Donnerbogen und legte ihn außerhalb des Zelthauses neben der Pfeife hin und bat den Jüngling, auf ihn aufzupassen. Am dritten Tag machte der Fremde einen Kopfschmuck, der aus Adler - und Falkenfedern bestand, die alle in einer geraden Reihe standen. Er legte ihn zu den anderen Dingen und gab dem Jungen die gleichen Anweisungen wie zuvor. Am vierten Tag machte der Fremde eine Lanze, die eine stumpfe Spitze hatte, und legte sie zu den anderen Dingen außerhalb des Zelthauses.

Danach ließ der Fremde den Jungen und die Familie zu sich kommen. Weil der Mann sehr gut zu ihnen gewesen war und ihnen gezeigt hatte, wie man Büffel jagt und wie man sie verarbeitet, indem man die Häute gerbt und die Sehnen verwendet, liebten sie ihn und glaubten ihm. »Setzt euch zu mir in einem Kreis«, sagte er ihnen, »um diese Dinge herum.« Er setzte eine der Schwestern in den Süden, eine in den Norden, eine in den Osten und eine in den Westen. Danach bat er den alten Mann um seinen Mantel. Der alte Mann gab dem Fremden seinen Mantel. Er breitete den Mantel auf der Erde aus und bedeckte damit die Dinge, die er gemacht hatte. »Du musst gehen und unser Volk finden«, sagte er dem Jüngling, »denn es hat sich über die Prärie verstreut und hat Hunger. Finde die Menschen und führe sie hier zusammen. Nimm dieses Bündel voll Sachen mit und mache jedem Lager ein Geschenk. Ich werde auf deine Rückkehr warten. Ich werde auf dem anderen Ufer des Flusses lagern. Bringe die Menschen zu diesem Ort und sage ihnen, dass sie nicht mehr hungrig sein werden, denn hier wird es eine Menge Büffel geben.« Der Jüngling wollte diese Dinge tun, denn er liebte den Fremden. Am nächsten Morgen zog er aus, um die Menschen zu suchen.

Am ersten Tag seiner Suche kam der Junge in ein Gebiet mit zahlreichen Bäumen. Es waren Tannen, und sein Weg wurde steil und mühsam. Er setzte sich hin, um auszuruhen, denn sein Bündel war sehr schwer für einen kleinen Jungen. Als er so dasaß, erkannte er, dass er sich vollständig verirrt hatte. Er wusste nicht, in welcher Richtung Süden war oder Osten oder Norden oder der Westen. Er wusste nicht einmal, aus welcher Richtung er gekommen war. In seiner Einsamkeit weinte er, und er war sehr hungrig. Ein Coyote hörte ihn und besuchte ihn dort. »Hallo, kleiner Bruder«, sagte der Coyote. »Hallo«, antwortete der Jüngling. Coyote sagte: »Was ist los?« »Ich habe mich vollkommen verirrt«, sagte der Junge. »Ich werde dir helfen«, sagte der Coyote, »aber du musst mit uns jagen. Und du musst mir auch eines der Dinge schenken, die du in deinem Bündel hast.« Der Jüngling war einverstanden, und Coyote führte ihn aus den Bäumen heraus. Er brachte ihn zu einem hohen Plateau in den Bergen. Dort jagte er gemeinsam mit den Coyoten, und sie brachten ihm vier Harmonien oder Lieder bei. Als der Jüngling die Lieder gelernt hatte, sagten ihm die Coyoten, dass es Zeit wäre für ihn zu gehen. »Einer von uns wird mit dir gehen«, sagte Coyote.

Der Jüngling war sehr froh. Er wählte den ältesten unter ihnen aus, um ihn zu begleiten, denn dieser Coyote war sein Vater gewesen. »Nun ist es Zeit«, sagte Coyote, »dass wir unser Geschenk erhalten.« »Welches dieser Dinge in meinem Bündel wünscht ihr euch?« sagte der Jüngling. »Gib uns die Pfeife!« antwortete Coyote. Der Jüngling war sehr betrübt, denn nun würde er einem der Lager kein Geschenk mehr machen können. »Aber welches Geschenk könnte ich denn dem ersten Lager der Menschen geben?« fragte der Junge. »Ihr habt nun, was für sie bestimmt war, die Pfeife.« Sein Vater antwortete »Du kannst ihnen dich selbst geben, und ich gebe ihnen meinen Mantel.« Der Jüngling war glücklich, und er und der älteste Coyote setzten ihren Weg fort. Während sie auf der Suche nach den Menschen waren, jagte der Coyote Nahrung für ihn. Aber er war alt und die Jagd schwierig, und so bekam der Junge nicht viel zu essen. Coyotes Augen waren schwach geworden, und er konnte nicht sehr gut sehen, also musste der Jüngling sich alleine nach den Zelthäusern umsehen.

Bald befanden sie sich auf einer sehr großen Prärie und legten einen weiten Weg zurück. Es dauerte nicht lange, bis offensichtlich war, dass sie sich verirrt hatten. Es war der zweite Tag. »Alter Vater«, sagte der Junge zum Coyoten, »aus welcher Richtung sind wir gekommen? Aus dem Osten, Westen, Norden oder Süden?« Coyote lief in einem großen Kreis herum und suchte ihre Spuren, um herauszubekommen, aus welcher Richtung sie gekommen waren, aber seine Nase war alt, und er konnte nichts mehr riechen. »Ich kann die Richtung, aus der wir gekommen sind, weder sehen noch riechen«, sagte Alter Coyote, »aber ich werde für dich jagen.« Der Jüngling setzte sich erschöpft hin und wusste nicht, was er tun sollte. »Lass mich gehen und unsere Brüder suchen«, sagte Alter Coyote und stellte die Ohren. »Sie werden uns helfen.« Und er ging. Der Jüngling war bald einsam und traurig. Er weinte. Ein Wolf hörte ihn weinen und kam zu ihm und setzte sich so wie der Junge, nicht weit von ihm entfernt. Der Wolf war sehr mächtig und stark. »Warum weinst du«, fragte Wolf. Der Jüngling blickte hoch und sah ihn. »Ich habe geweint, weil ich traurig bin und mich verirrt habe«, antwortete der Jüngling. »Ich weiß nicht einmal, aus welcher Richtung ich gekommen bin.« »Ich werde dir helfen«, sagte der Wolf, »aber du musst mitkommen und mit uns leben und mit uns jagen, und ich bekomme eines der Dinge aus deinem Bündel.« Der Jüngling war einverstanden, und er ging mit Weißer Wolf. Weißer Wolf führte ihn zu einem kleinen Bach, an dem die Wölfe auf der Prärie lebten. Sie brachten dem Jüngling bei, Rehe und Elche zu jagen, und sie lehrten ihn vier Harmonien oder Lieder.

»Nun ist es Zeit, dass du gehst«, sagten die Wölfe. »Und du darfst einen von uns mitnehmen.« Der Jüngling betrachtete seine Brüder und dachte nach. »Ich nehme den Jüngsten mit«, antwortete der Jüngling. »Gut«, antworteten die Wölfe. »Jetzt möchten wir unser Geschenk haben.« »Was möchtet ihr?« fragte der Jüngling. »Schenke ihnen deinen Großvater«, antwortete der Weiße Wolf. »Und wir werden ihnen diesen Wolfsmantel geben.« Der Jüngling war glücklich, denn nun hatte er ein Geschenk für das zweite Lager, und er ging mit seinem jungen Bruder fort. Sein kleiner Bruder jagte für ihn, aber beide waren noch sehr jung, und so konnten die beiden nur die kleinen Tiere als Nahrungsgabe finden. Sie hatten viel Spaß zusammen, und sie spielten. Eines Tages, während sie beim Spielen waren, fielen sie beide in ein sehr tiefes Loch. »Was machen wir jetzt?« fragte der Jüngling seinen Bruder. »Hebe mich aus dem Loch«, antwortete der Wolfswelpe, »und ich werde laufen und unsere Brüder zu Hilfe holen.« Der Jüngling hob den jungen Wolf aus dem Loch, aber er wusste, dass er lange warten musste. »Warum, warum nur bin ich in dieses Loch hineingefallen?« klagte der Jüngling.

Ein Otter besuchte ihn und blickte in das Loch. »Warum klagst du?« sagte der Otter zu dem Jüngling. »Weil ich nicht aus diesem Loch herauskann«, antwortete der Jüngling. »Ich kann dir helfen, aus diesem Loch zu kommen«, sagte der Otter. »Aber du musst mit uns leben, und ich bekomme eines der Dinge in diesem Bündel.« Otter fing an, dem Jüngling trockenes Holz hinunterzureichen, damit dieser es so aufstapele, dass er sich darauf stellen konnte, und bald war er aus dem Loch heraus. Er ging, um mit den Ottern zu leben. Er schwamm mit ihnen und planschte im großen Fluss, an dem sie wohnten, und sie brachten ihm vier Lieder bei. »Es ist nun Zeit, dass du uns verlässt«, sagte der Otter zum Jüngling. »Du darfst einen von uns mitnehmen. Wer soll es sein?« »Ich glaube, ich nehme einen mit, der weder zu alt noch zu jung ist«, antwortete der Jüngling. »Gut«, sagte der Otter. »Nun ist es Zeit, dass du uns unser Geschenk aus dem Bündel gibst.« »Was möchtet ihr?« fragte der Jüngling. »Gib uns die Reihe von Kopfschmuckfedern«, sagten sie ihm. »Aber was schenke ich dem dritten Lager der Menschen?« fragte der Jüngling. »Gib ihnen deine Schwestern«, antwortete der Otter. »Und wir werden ihnen einen Ottermantel geben.« Der Jüngling war glücklich und setzte seinen Weg fort mit dem Otter, der weder zu jung noch zu alt war. Sie schwammen und spielten im großen Fluss, und ab und zu schauten sie nach den Zelthäusern der Menschen. Sie folgten dem Fluss, und während sie dahinschwammen, wurde der Fluss noch schneller. Dies war der dritte Tag. Am Ende wurde die Strömung so stark, dass sie flussabwärts getrieben wurden. Nach kurzer Zeit klammerte sich der Jüngling an einen Felsen und kletterte hinauf, um nicht zu ertrinken. Aber nun war er in einer sehr tiefen Schlucht. Es gab keine Möglichkeit, am Flussufer entlangzugehen, und wenn er versuchen würde zu schwimmen, würde er ertrinken.

»Was machen wir jetzt?« fragte der Jüngling. »Ich werde schwimmen und Hilfe holen«, antwortete der Otter. »Unsere Brüder werden uns helfen.« Und der Otter schwamm fort. »Zahuah!« rief der Junge. »Was mache ich nun?« Im gleichen Augenblick tauchte am Rande der Schlucht ein Adler auf und sprach zu ihm. »Ich kann dir helfen«, sagte der Adler, »aber du musst mit uns leben. Und ich bekomme eines der Dinge in deinem Bündel.« Der Jüngling war einverstanden, und der Adler flog herab und trug ihn hoch über die Bäume und die Prärie hinweg zu den Bergen. Der Adler und die anderen jungen Adler brachten ihm vier Lieder bei. »Nun«, sagte der Adler, »da gibt es etwas, das du sehen solltest. Das dort ist der Osten. In dieser Richtung ist der Westen, und dort ist der Norden. Und in dieser Richtung ist der Süden.« Der Adler zeigte ihm auch den Nachthimmel und den Tageshimmel. Und er erzählte ihm vom Halbmond und vom Vollmond. Schließlich sagte ihm auch der Adler, dass es Zeit wäre für ihn zu gehen. Und dass er ihn zur Prärie zurückfliegen würde. Der Jüngling konnte jetzt ohne Mühe die verstreuten Zelthäuser der Menschen sehen.

»Jetzt ist es Zeit, dass ich mein Geschenk aus deinem Bündel bekomme«, sagte ihm der Adler. »Aber was soll ich dann den Menschen schenken?« fragte der Jüngling. »Dort«, der Adler deutete hin, »wartet der Fremde auf dich. Das ist dein Geschenk an die Menschen.« Und der Adler flog ihn zurück zu seinem Zelthaus, wo sein Großvater und seine Schwestern auf ihn warteten. Seine Schwestern kamen aus ihrem Zelthaus heraus und umarmten ihn. Es war der vierte Tag. »Kommt«, sagte der Jüngling, »lasst uns über den Fluss gehen, dorthin, wo uns der Fremde gesagt hat, dass wir ihn treffen sollen.« Sie folgten ihm über den Fluss. Als sie den Fluss überquerten, sahen sie eine große Büffelherde. Es war genauso, wie es der Fremde versprochen hatte. Die Prärie war mit Büffeln bedeckt, soweit der Blick reichte. Sie suchten überall nach dem Fremden, aber sie konnten ihn nicht finden. In dieser Nacht, als sie sich zur Ruhe legten, sahen sie plötzlich ein großes Zelthaus. Der Jüngling stand von seinen Schlafdecken auf und ging auf das Zelthaus zu. Er blickte in das Zelthaus hinein und sah ein grelles Licht. Das Licht kam aus der Mitte des Zelthauses. Es war so grell, dass es fast die Augen blendete. In dem großen Zelthaus waren vier wunderschöne junge Frauen. Jede der vier Frauen hatte eine andere Haarfarbe. Das Haar einer der jungen Frauen war grün wie das Gras im Frühling, eine andere hatte Haare in der Farbe des weißesten Schnees. Eine hatte Haare in der Farbe der hellen Morgensonne, und die andere hatte Haare schwarz wie die Nacht.

Jede der jungen Frauen trug einen Medizingürtel. Die Frau mit den Haaren so grün wie Gras trug einen Medizingürtel, der rot und weiß war, mit den Zeichen des Südens. Die junge Frau mit dem schneeweißen Haar trug einen Medizingürtel, der grün und weiß war, mit den Zeichen dieser Wege. Die junge Frau mit den Haaren so hell und golden wie die Morgensonne trug einen schwarzweißen Medizingürtel, der mit den Zeichen des Ostens bedeckt war. Und die, die eine Haarfarbe wie die Nacht hatte, trug einen Gürtel mit all den Farben der untergehenden Sonne mit Gold, und sie hatte die Zeichen des Westens.

Als der Jüngling in das Zelthaus eintrat, grüßten sie ihn alle, und er aß mit ihnen. Sie umarmten ihn, denn sie alle liebten den Jüngling. Der Jüngling blieb vier Tage lang in diesem Zelthaus. In der Nacht des ersten Tages schlief der Jüngling mit dem Mädchen des Nordens. Und die dritte Nacht verbrachte er im Bett des Mädchens aus dem Osten. Die letzte und vierte Nacht wurde mit dem Mädchen aus dem Westen verbracht. Am vierten Morgen war das Zelthaus verschwunden, und er lag alleine auf der Prärie. An der Stelle, wo seine Frauen gewesen waren, lagen nun vier Mäntel. Im Süden lag der Mantel, den ihm der Otter gegeben hatte. Im Norden lag der Mantel, den ihm Weißer Wolf gegeben hatte, und im Osten lag das große Bündel, mit dem er ursprünglich begonnen hatte. Und in der Mitte dieser Dinge saß der Fremde mit dem Eulenkopfschmuck. Aber jetzt war er vollständig mit Blau bemalt. Er sprach zum Jüngling und sagte: »In jedem der Mäntel ist das Geschenk für die vier Lager der Menschen. Rufe sie hierher zusammen und gib sie ihnen, denn nun können sie dich hören. Sie sind sehr hungrig. Das ist der Grund, warum sie jetzt hören können.«

Der Jüngling rief alle Menschen, und sie kamen zusammen und bildeten einen großen Kreis. »Stellt hier ein Zelthaus auf«, sagte er den Menschen. »Baut es um die Dinge herum auf, die ihr hier seht.« Sie bauten das große Zelthaus auf, und gemeinsam mit dem Jüngling gingen sie nacheinander hinein. Der Eingang des Zelthauses stand der aufgehenden Sonne offen. »Diejenigen unter euch, die im Osten lagerten, werden nun im Westen lagern«, sagte er ihnen. »Und diejenigen unter euch, die im Süden lagerten, gehen nach Norden. Diejenigen von euch, die im Westen waren, gehen zum Osten, und diejenigen von euch, die im Norden waren, lagern nun im Süden.« Der Jüngling nahm das große Bündel und holte die Dinge, die darin waren, vor allen Menschen heraus. Das erste Ding, das aus dem Bündel genommen wurde, war eine Kriegsaxt. Das zweite Ding war ein Contrary - Kriegsbogen. Das dritte Ding aus dem Bündel war eine Kriegslanze. Das vierte Ding war eine Kriegshaube, deren Federn in einer geraden Reihe hingen. Der Jüngling bat seine vier Schwestern, in das Zelthaus einzutreten. Sie trugen den Coyotenmantel bei sich. Der Jüngling öffnete den Mantel und zog vier Pfeile aus ihm heraus. Er gab einen davon an jede seiner Schwestern. Seine Schwestern suchten sich dann einen Platz zum Sitzen. Eine ging zum Norden und setzte sich zu den Menschen dort. Eine setzte sich zu denen im Süden, die nächste zu denen im Westen und eine zu den Menschen des Ostens.

»Dies, meine Schwestern, sind meine Gaben«, sagte er, »und diese Pfeile sind auch eure Gaben.« Dann bedeckte der Jüngling jene Kriegssachen, die in der Mitte des Zelthauses waren, mit dem Coyotenmantel. Unter den Coyotenmantel legte er auch den Mantel, den ihm Weißer Wolf gegeben hatte, und den von Otter. »Unter dem Coyotenmantel ist ein Geschenk für jeden von euch«, sprach er zu den Menschen. »Sie sind für euch, die ihr im Norden sitzt, im Süden, im Westen und im Osten. Unter der Coyotenhaut liegen die Dinge, die euch Büffel geben werden. Ihr werdet weder hungern noch alleine sein, noch euch verirren.« Dann sagte der Jüngling jenen, die in den vier Richtungen saßen, dass sie sich ihre Gaben unter dem Mantel hervorholen sollten. »Ich nehme die Axt«, sagte einer. »Und ich die Lanze«, sagte ein anderer. »Ich bekomme den Kriegsbogen«, sagte wieder ein anderer. »Ich nehme, was übrigbleibt, die Kriegshaube«, sagte der Letzte. Dann bat der Jüngling den Großvater, den Mantel von Coyote hochzuheben und jedem sein Geschenk zu geben. Der alte Mann nahm daraufhin den Mantel von Coyote weg. Die Kriegsaxt war nun ein zerbrechlicher Pfeifenstein, der die Form einer Friedenspfeife hatte. Die Lanze war nun mit der Wolfshaut und der des Otters bedeckt, ihre Spitze war abgebrochen, und man konnte sie nicht mehr werfen. Das letzte Ding bestand vorher aus zweien. Es war der Contrarybogen, der nun mit der geraden Reihe von Federn bespannt war. Die Adlerfedern waren jetzt die einzelnen Federn der Bruderschaft, die im Haar getragen werden und der Bogen war einer des Friedens. Er war der Donnerbogen.

»Wer von euch möchte nun diese Gaben, die ihr vor euch seht in diesem Zelthaus der Bruderschaft, für sich behalten?« fragte der Jüngling. Sie ließen alle die Köpfe hängen, denn sie hatten diese Dinge wiedererkannt. Jeder von ihnen bat der Reihe nach diejenige Schwester, die ihm gegeben worden war, ihren Pfeil als eine Gabe zu den anderen Sachen aus dem Coyotenmantel zu legen. »Nun gibt es hier vier Dinge«, sagte der Jüngling. »Es sind der Wolfsstab, der Donnerbogen, die Friedenspfeife und die Pfeile der Bruderschaft. Jetzt kann eine Erneuerung stattfinden.« Und sie tanzten zusammen im Zelthaus der Bruderschaft. Und viele Büffel wurden ihnen gegeben. Der Name dieses Jünglings war Süße Medizin.