[swahili, "Geschichte, Legende"]

Der Wolf und seine Pfeife

Saß einmal Gevatter Fuchs vor der Tür seines Baues und rauchte aus seiner schönen Pfeife. Als das der Nachbar sah, der Gevatter Wolf, der gerade des Weges kam, blieb er stehen und sagte verwundert: »Was tust du denn hier, Gevatter Fuchs?« »Ich rauche, Gevatter Wolf.« »Und ist das gut, Gevatter Fuchs ?« »Und ob, und ob, Gevatter Wolf, sonst würden die Menschen doch nicht rauchen.« »Du hast recht, Gevatter Fuchs, ich muss es auch versuchen. Ach, hätte ich doch alles, was man dazu benötigt!« »Wenn es weiter nichts ist, Gevatter Wolf, so will ich es dir gern beschaffen. Dort am Waldesrand pflügt ein Bauer. Der hat seinen Rock auf den Rain gelegt. Ich wette meinen Hals, dass in dem Rock Pfeife und Tabak stecken.« »Gut, dann lass uns hingehen, Gevatter Fuchs.« »Gehen wir!« sagte Gevatter Fuchs, und er lief mit Gevatter Wolf zum Rain. Dort lag der Rock im Gras und darunter eine Flinte. »Das ist aber eine schöne Pfeife, Gevatter Wolf«, rief Gevatter Fuchs. »Sie ist etwas größer als meine, aber desto besser wirst du rauchen. Versuch es nur.« Und er drückte Gevatter Wolf den Lauf in die Pfote. »Und jetzt will ich sie dir stopfen und anzünden, Gevatter Wolf. Du halte sie nur schön fest und sauge die Luft ein.« Gevatter Wolf hielt tapfer den Lauf und sog die Luft ein, und Gevatter Fuchs drückte ab. Ein donnernder Schuss ertönte, und Gevatter Wolf fiel um. Drei seiner besten Zähne waren dahin. »Das schenke ich dir nicht, Gevatter Fuchs«, heulte er vor Wut und rannte in den Wald. »Selbst wenn du mir die drei besten Zähne ausgeschlagen hast, habe ich noch genug im Maul, um dich zu zerreißen!« »Siehst du, Gevatter Wolf, das ist der Lohn für meine Güte! Ich wollte dir beibringen, wie man raucht, und du willst mich dafür zerreißen. Kann ich denn dafür, dass dir das Rauchen so schlecht bekommt?«