Der Streit der Khane

Khan Gomeika bat den Khan von Chunsach, ihm als Geschenk ein Pferd von auserwählter Farbe zu schicken, also weder ein rotbraunes noch ein graues, weder ein wolkenfarbenes noch ein gelbes, weder ein rabenschwarzes noch ein bläulich schimmerndes, weder ein schneeweißes noch ein bunt geschecktes, kurz: von einer Farbe, wie sie sonst kein Pferd aufweisen kann. Lange grübelte der Khan von Chunsach über den seltsamen Wunsch. Es galt nämlich unter Khanen als Ehrensache, einander alle Bitten zu erfüllen. So rief der Khan seine Gelehrten und Pferdekenner zu sich, er rief die Greise, doch keiner verstand, was Khan Gomeika sich wünschte. Lange rätselten alle herum, bis einem einfiel, dass im Aul Gozati ein weiser Mann namens Aliskandi lebt, der möglicherweise eine Lösung für dieses Rätsel finden könne. Aliskandi wurde also gerufen. Sprach Aliskandi: »Sagt dem Khan, das Pferd steht bereit, er möge einen Diener nach ihm schicken, nur nicht am Montag, nicht am Dienstag, nicht am Mittwoch, nicht am Donnerstag, nicht am Freitag, nicht am Sonnabend und nicht am Sonntag.« Diese Antwort gefiel allen.