[swahili, "Geschichte, Legende"]

Das kleine rote haarige Männchen

Es war einmal ein Bergmann in der Bleimine in Derbyshire, der hatte drei Söhne und war sehr arm. Eines Tages sagte der älteste Sohn, er wolle gehen und sein Glück suchen. Er packte sein Ränzel und nahm sich etwas zu essen mit und machte sich auf den Weg. Als er schon lange unterwegs war, kam er an einen Wald, und da er sehr müde war, setzte er sich auf einen großen Stein am Wegrand nieder und begann das Brot und den Käse zu essen, die er sich mitgenommen hatte. Während er aß, meinte er eine Stimme zu hören. So sah er sich um und erblickte ein kleines rotes Männchen, das kam aus dem Wald und war ganz vom Haar bedeckt und etwa so groß wie neun Kupferpfennige übereinander. Es kam ganz nahe an den ältesten Sohn heran und bat um etwas zu essen. Aber anstatt ihm Essen zu geben, sagte ihm der älteste Sohn, es solle sich wegscheren, er stieß mit dem Fuß nach dem Männchen und verletzte es, so dass es humpelnd in den Wald zurückging. Dann setzte der älteste Sohn seinen Weg fort, und nach langer Zeit kam er so arm nach Hause zurück, wie er fort gegangen war.

Nachdem der älteste Sohn zurückgekehrt war, sagte der zweite Sohn, er wolle gehen und sein Glück suchen. Als er zu dem Wald kam, setzte er sich nieder und rastete und aß, und während er aß, kam das rote Männchen heraus und bat um etwas zu essen. Aber der zweite Sohn aß immer weiter, bis er fertig war, und warf dem Männchen die Krümel und Reste hin, die übrig waren. Da sagte das Männchen dem zweiten Sohn, er solle gehen und sein Glück in einer Mine suchen, die er in der Mitte des Waldes finden würde. So ging der zweite Sohn und suchte nach der Mine, und als er sie gefunden hatte, sagte er zu sich selbst: »Nun, das ist nur eine alte taube Mine und ich werde meine Zeit nicht damit verschwenden.« So setzte er seinen Weg fort, und nach langer Zeit kam er so arm nach Hause, wie er fort gegangen war.

Zu dieser Zeit war nun Jack, der jüngste Sohn, herangewachsen, und als der zweite Sohn zurückkam, sagte er zum Vater: »Nun will ich gehen und mein Glück suchen.« Als er bereit war, ging er also so von zu Hause fort, wie es seine Brüder getan hatten. Und als er zu dem Wald kam und den Stein am Wegrand sah, setzte er sich darauf nieder, zog Brot und Käse heraus und begann zu essen. Nach wenigen Augenblicken hörte er, wie jemand sagte: »Jack, Jack.« So sah er sich um und erblickte das kleine rote haarige Männchen, das seine Brüder gesehen hatten. Das Männchen sagte, es sei hungrig, und bat Jack, ihm etwas von seinem Brot und Käse zu geben. Jack sagte, das wolle er gern tun, und lud es ein. Er schnitt ihm also einen ordentlichen Brocken ab und sagte ihm, wenn es wolle, könne es noch mehr haben. Da kam das Männchen ganz nahe an Jack heran und sagte ihm, es habe ihn nur versuchen und herausfinden wollen, welcher Art er sei. »Und nun«, sagte das Männchen, »will ich dir helfen, dein Glück zu finden, aber du musst tun, was ich dir sage.«

Es sagte Jack, er solle gehen und die alte Mine in der Mitte des Waldes aufsuchen. Jack ging also, und als er zu der Mine gelangte, war das Männchen vor ihm dorthin gekommen. Der Eingang zu der Mine war in einer alten Hütte, und in der Mitte des Bodens, über dem Eingangsloch, war eine Winde. Das Männchen befahl also Jack, in die Förderbütte zu steigen, und fing an, ihn hinunterzulassen. So ging es mit Jack hinunter, hinunter, hinunter, bis er zuletzt am Grunde war. Da stieg er heraus und sah, dass er in einem schönen Land war. Während er sich noch umschaute, stand da das Männchen neben ihm und gab ihm ein Schwert und eine Rüstung und sagte ihm, er solle gehen und eine Prinzessin befreien, die in einem Kupferschloß in diesem Land gefangen war. Und dann warf das Männchen eine kleine kupferne Kugel auf den Boden, die rollte fort, und Jack folgte ihr, bis sie an ein Schloss kam, das ganz aus Kupfer war. Dort sauste sie gegen das Tor, Da kam ein Riese aus dem Schloss heraus, und Jack kämpfte mit ihm und tötete ihn. Er befreite die Prinzessin, und sie ging in ihre Heimat zurück.

Als Jack zurückkam, sagte ihm das Männchen, er müsse zu einem silbernen Schloss gehen und noch eine Prinzessin befreien. Das Männchen warf also eine silberne Kugel zu Boden, und Jack folgte ihr, bis sie an ein glänzendes silbernes Schloss kam. Sie stieß so laut gegen das Tor, dass der Riese, der hier wohnte, herauskam und schaute, was da sei. Und dann kämpfte Jack mit ihm und tötete ihn und befreite die Prinzessin. Kurz nachdem Jack die Prinzessin in dem Silberschloß befreit hatte, sagte nun das Männchen, er müsse jetzt versuchen, noch eine Prinzessin zu befreien, die in einem goldenen Schloss lebe. Da sagte Jack, das wolle er, und das Männchen warf eine goldene Kugel zu Boden. Sie begann fortzurollen, und Jack folgte ihr, bis ein prächtiges goldenes Schloss in Sicht war, und da rollte sie schneller und schneller, bis sie an das Schloßtor stieß. Das ließ den Riesen, der hier wohnte, herauskommen und nachsehen, was los sei. Dann kämpften Jack und der Riese, und der Riese hätte Jack beinahe getötet, aber schließlich tötete Jack den Riesen. Er ging danach in das Schloss und fand da eine sehr schöne Dame. Jack verliebte sich in sie und brachte sie zu dem Männchen. Der verheiratete sie und half Jack, damit der aus dem goldenen Schloss so viel Gold herausholen konnte, wie er wollte. Und danach half er Jack und seiner Frau aus der Mine heraus, und sie gingen in Jacks Heimat.

Jack baute ein schönes Haus für sich und ein zweites für Vater und Mutter. Aber seine beiden Brüder waren voll Neid und gingen fort zu der Mine und wollten sehen, ob sie nicht so gut Gold holen könnten wie Jack. Und als sie in die Hütte kamen, stritten sie darum, wer zuerst hinuntergehen sollte. Und wie sie so in die Bütte steigen wollten und darum rauften, riss das Seil, und beide stürzten hinunter auf den Boden der Grube. Als sie nicht zurückkamen, gingen Jack und sein Vater und suchten sie. Und als sie zu der Mine kamen, sahen sie, dass die Wände der Grube nachgegeben hatten und den Eingang versperrten. Und die Hütte war zusammengefallen und der Platz war für immer zugeschüttet.