[swahili, "Geschichte, Legende"]

Die Karre im Dreck

Dem Bauern sank sein kornbelad'ner Wagen auf stillem Waldweg in morastigen Lehm; den Schrecken fühlt er in Gedärm und Magen, als beide Pferde keuchend stille steh'n. Wär' angefallen er von gierigen Wölfen, er wüsste eher sich als hier zu helfen! Doch solche Not das Schicksal gern ersinnt, zu prüfen, wie der Mensch sich da benimmt.

Was tut der Bauer? Kaum vom ersten Schreck erholt, da fängt er furchtbar an zu fluchen auf diesen Weg, den Wagen und den Dreck, auf seine Pferde, die verdammte Löcher suchen, wünscht sich - und wär's zur Hölle - weithin weg . . . bis ihm die Luft ausgeht. Dann durch die Zähne knirscht er: »Ein Herkules, der gleich wie Kräne die Fäuste hat, ein solcher müsste kommen, die Fuhre wär bald aus dem Dreck genommen.«

Kaum hat er das gesagt, wie ganz von fern meint er da eine Stimme ernst zu hör'n: »Tu selbst, was du vermagst in Not; Hilfst du dir selbst, so hilft dir Gott . . . Sieh gründlich nach und mit Geduld; was hat an deinem Unglück schuld? Die Achsen sind verklebt mit Lehm, den kratze ab, sei nicht bequem. Räum weg den Stein dort vor dem Rad, dann mach mit Kies die Furchen glatt!«

Nun müht der Bauer sich mit Fleiß und Schweiß und hört: »Jetzt helf ich dir - auf mein Geheiß nimm Leine und die Peitsche, und dann los.« Und sieh, der Wagen sich so leicht bewegt, als wäre unter ihm Parkett gelegt.

»Hab Dank, o Herkules, wie bist du groß!« »Halfst selbst dir, Bäuerlein, ich riet dir bloß!«